“Irgendwas mit Pferden”

“Ich will mal irgendwas mit Pferden drehen.”, sagte Axel Rothe, damals, im Sommer 2017. Und ab dann arbeiteten wir eineinhalb Jahre an unserem Kurzfilm “CROOKED IRON”.

Auf unserem oft mühsamen und ereignisreichen Weg halfen uns zahlreiche Menschen, die in diesem Making Of gezeigt werden sollen. Dazu zählen natürlich Motivgeber, Sponsoren, Verleiher, Caterer und, und, und - aber vor allem auch das Filmteam, ohne welches weder die Terrabites auf den Festpatten wie warme Semmeln weggegangen, noch legendäre Export-Dateien wie “Crooked Iron_PictureLock_20190129_Final_V08_RenderFinaaaalentstanden wären, die letztlich zu einem richtigen, echten Film führten.

Erst habe ich daran gedacht, einen längeren Text über irgendwelche Besonderheiten bei den Dreharbeiten zu schreiben, aber irgendwie wäre das in diesem Falle fehl am Platz. Hier sollten die Bilder selbst die Geschichte erzählen. Denn es war Fiebertraum und himmlisches Fest zugleich. Darum gehört die Manege heute einmal mehr den Leuten hinter der Kamera (und den Render-Farmen), denen wir zutiefst dankbar sind und ohne die aus einer übertriebenen Idee niemals ein Film geworden wäre.

Danke für eure harte Arbeit, eure Geduld und eure Zeit, die ihr diesem Kurzfilmprojekt und damit indirekt Axel und mir geschenkt habt.

‚CROOKED IRON‘ war im Frühjahr 2019 endlich fertig und zählt in das Genre des Dramas

Die folgenden Bilder und Videos sind hauptsächlich während der Dreharbeiten und im Anschluss darauf entstanden. Danke an Willy Zisler, Alex DePew, Phil Fechner und Axel Rothe für die Schnappschüsse.
Alle Mitwirkenden sind hier (oder: am Ende der Seite) in den Credits aufgeführt.

 

#1 Die Schmiede (DrehBeginn)

Vom Praktikum beim Schmied zum Kurzfilm - Karsten Klugmann kenne ich, seit ich 15 bin. Damals habe ich ein kleines Praktikum bei ihm gemacht und durfte ihn für ein paar Tage bei der Arbeit begleiten. Zu einer Ausbildung als Hufschmiedin hat es bei mir nicht gereicht, dafür habe ich meine Eindrücke von damals in das einfließen lassen, was ich viel besser kann: in einen Film.

In der Schmiede

Am ersten Drehtag ging es direkt los mit den Szenen zum Schmieden des Hufeisens. Unser Hufschmied, Karsten Klugmann, der sonst seinen mobilen Ofen aus dem Auto nutzt, konnte an der alten, historischen Esse zu Hochglanz auffahren.

Storyboard-Skizzen zur Szene beim Schmieden des Hufeisens:

SFX-Shot: Das Eintauchen des Hufeisens mittels einem Spiegel und einem Aquarium

#2 Der Hufbeschlag & Pferdestall

Am 2. Drehtag ging es früh auf dem Hof des Schmieds los. Hier eine Szene, die es leider nie in den Film geschafft hat, und dennoch wirklich schön geworden ist: Das Beschlagen des Pferdes. Irgendwie hat es später nicht in die Dramaturgie gepasst und wäre nur angeschafft gewesen. Darum hieß es “Kill your Darlings” und die Clips mussten leider ausbleiben. Immerhin konnten wir die Gelegenheit nutzen und das Material im Making Of einbinden.

Danach ging es nach Sachsen-Anhalt und ab in den Pferdestall! Maja kam dazu und drehte hier mit uns ihre erste Szene für den Film.

 

Kapitel 3: Die Lichtung (Bergfest & höhepunkt)

Dritter und herausforderndster Tag des gesamten Drehs: Früh um 4 ging es auf die Weide, wir bauten Generator und Zeltlager zur Versorgung auf. Bei Sonnenaufgang sammelten wir alle Aufnahmen allein mit Maja in ihrer Rolle als Emily, die in einer Vision ein verlorenes Hufeisen findet. Und dann kam auch schon an die galoppierende Pferdeherde ins Spiel. Mittels Drohne, Auto-Trailer und Aufzeichnungen via Kamerastativ haben wir im Grip-Bereich allein in den 3 Stunden einiges abgedeckt. Danach fiel eine große Last von unseren Schultern, denn wir wussten: Der schwierigste Teil lag mit diesen Videoclips auf der Festplatte hinter uns. Als letztes am selben Tag bastelten wir dann noch das vibrierende Hufeisen auf dem Boden, welches durch die herannahenden Pferdehufe ins Schwingen gebracht wird. Als auch das geschafft war, hieß es: Daten sichern und ab nach Hause, Drehblock 1 von 2 ist geschafft.

Bergfest

Um 4:30 Uhr an einem Sonntagmorgen ging es Richtung Eilenburg. In den nächsten Stunden drehten wir erst die Shots allein mit Maja, danach kamen die Pferde der Filmtierschule Telligmann dazu.

‘Aktiviere Nebelmaschin!’

Leider mussten wir bei der Lichtstimmung etwas nachhelfen - nach den ersten Morgenstunden wurde das Wetter viel zu schnell zu warm und sonnig für den natürlichen Nebel, der bis dato wie eine zarte Decke über der Wiese hing. Aber wir waren zum Glück vorbereitet und hatten Rauchkerzen und die Nebelmaschine dabei.

Wir wollten durch einen vibrierenden Boden die Pferdeherde antizipieren. Dafür mussten wir allerdings den Boden irgendwie zum wackeln bringen… Dafür gruben wir eine kleine Kuhle, legten Teichfolie aus und präparierten eine Pfütze mit dem Hufeisen. Im Take musste die kleine Szenerie sich nicht nur in die Wiese einfügen, sondern auf beweglich sein. Im “Galopp-Rhythmus” imitierte Alex das Hufgetrappel auf dem Stiel des Spatens, wodurch die Erde zu beben begann.

Auf dem Trailer von der Filmtierschule Telligmann sammelten wir die bewegten Aufnahmen der Pferdeherde.

 

Kapitel 4: Das Haus

(Video coming soon)

Auf den Weg zum Motiv - mit vollgestopften Autos (Requisiten, Essen und Werzeug) machten wir uns auf ins Erzgebirge. In einem dortigen Ferienhaus würden wir den 2. Drehblock von “Crooked Iron” verbringen.

Am ersten Abend im Haus gab es Bier und Sauna für alle, nachdem wir den Transporter erst mal aus dem Schlamm ziehen mussten. Der war nämlich beim Wenden steckengeblieben. Ein guter Start!

Jannis (Kameraassistenz) beim Schärfe nehmen

Axel (Kamera) während des Drehs der End-Szene mit den Umzugskisten.

Die erste Szene im Film, aber das letzte Bild auf unseren Dispos: Sonntag Abend ging es mit Maja und Bettina dann in die letzte Runde.

Hoch hinaus

Anders als in einem Studio konnten wir nicht alle Lampen ebenerdig aufstellen. Glücklicherweise waren Duc, Phil und Peter kreativ in ihrer Lichtsetzerei, sodass wir sogar im Dachgeschoss eine schöne Beleuchtung bekamen.

(Dachzimmer Ansicht von Außen, aus Perspektive des Gartens fotografiert)

Monica Gruber (re.) spielte die Großmutter. Leider ist sie nur in 2 Shots zu sehen und es klärt sich nicht richtig auf, wer sie ist und warum sie da ist. Ich habe daraus sehr viel gelernt und hoffe, Figuren im nächsten Film besser zu schreiben.

Lichtdoubles Phil und Duc in den späteren Positionen der Schauspielerinnen

Christoph (Tonmeister & Sounddesign) endlich sogar selbst mit im 2. Block dabei, hier beim beschriften seines Soundclips.

Inszenierung des Streits

In dieser Szene haben wir viel geprobt, da ich keinen genauen Dialog für diesen Streit im Voraus schreiben wollte. Viel mehr sollten Henry & Bettina gemeinsam die Situation erarbeiten und vor Ort choreographieren. Dass der Teller allerdings herunterfliegen sollte, war bereits eingeplant und der Rahmen und Inhalt der Auseinandersetzung festgelegt.

Making Of Videos

Dank Willy und Alex sind sowohl Making_Of Videos, als auch Fotos entstanden. Neben den Dreharbeiten begleitete Willy uns mit Kamera und Richtmikro, weswegen uns sogar “Behind the Scenes” Material an diese wahnsinnige Zeit zurückerinnern kann.

Resi

Was auch immer es ist – die Art und Weise, wie du deine Geschichte online vermittelst, kann einen gewaltigen Unterschied ausmachen.

Drehschluss

Nach insgesamt 10 Drehtagen (verteilt auf 2 Blöcke) war unser Kurzfilm “Crooked Iron” abgedreht.

Postproduktion - Bildbearbeitung, Ton & Titel

Dank Ina kam es endlich zu einem Schnitt und das Rohmaterial wurde zu einem Film. Danach arbeiteten parallel Axel am Colour Grading, Phil an den FVX und Christoph am Sounddesign und an der Komposition der Musik. Und so wurde ein Schuh draus.

Die Prämiere

Im Luru Kino feierten wir am 2.3.2019 die Prämiere von “Crooked Iron”.

CREDITS

Cast

Blacksmith - Karsten Klugmann
Emily - Maja Meinhardt
Mother - Bettina Kenney
Father - Henry Sargeant
Sister - Lisa-Marie Hübner
Grandmother - Monica Gruber

Crew

Writer & Director - Patricia Kaube
Producer - Patricia Kaube, Axel Rothe
Co-Producer - Benedikt Sittko
DOP - Axel Rothe
Editor - Ina Tangermann
Sounddesign & Music - Christoph Fleischer
Colorist - Axel Rothe
Visual Effects Supervisor - Philipp Fechner
Artwork & Motion Designer - Björn Renner

1st AD - Theresa Schwark
1st AC - Joachim Neumann, Jannis Kern
2nd AC - Rami Abourass
Aerial Shots - Moritz Kretscher, Jonathan Schörnig
Making Of Camera - Willy Zisler
BTS Photographer - Alex Depew
Gaffer - Alex Depew
Best Boy - Malte Pröckl, Philipp Fechner
Electrician - Petar Manov, Philipp Fechner
Location Sounds - Lucas Görlach, Christoph Fleischer
Dialog & Mixing - Christoph Fleischer

Make-Up Artist - Silvana Gueres
Costume - Theresa Schwark

Catering - Wullewupp Suppenbar, Sandy Müller, Helge Müller, Susan Meinhardt

Film Animal School - Filmtierschule Telligmann
Animal Trainer - Dietmar Telligmann

Locations

Forge - Olaf Hannemann, Metallgestaltung
Farm - Hufbeschlag Schlaubetal / Karsten Klugmann
House - Holiday Home Farmhouse, Familie Vetter
Stable - Landgestüt Sachsen-Anhalt, Herr Hintsche

Sponsors

Sittko & Werner Filmproduktion GmbH
Ludwig Kamera Verleih GmbH
Media City Atelier GmbH
Hufbeschlag Schlaubetal
Deutschland abgelichtet Medienproduktion

Special Thanks to

Sandy Müller, Sophie Kaube, Helge Müller
Karsten Klugmann, Susan Meinhardt, Felix Suckut, Eva Hahn, Benedikt Sittko, Michael Werner, Ina Tangermann, Philipp Fechner, Dietmar Telligmann, Olaf Hannemann, Herr Hintsche, Familie Vetter